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Giulietta degli spiriti

Julia und die Geister

Regie: Federico Fellini
Drehbuch: Federico Fellini, Ennio Flaiano, Tullio Pinelli, Brunello Rondi
Kamera: Gianni Di Venanzo
Musik: Nino Rota
Schnitt: Ruggero Mastroianni
Produktion: Angelo Rizzoli
Darsteller: Giulietta Masina, Sandra Milo, Mario Pisu, Valentina Cortese, Valeska Gert, Sylva Koscina

Italien 1965
145 Minuten, OmU
In Kooperation mit Missing Films, Berlin

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Signora Giulietta hat sich für den 15. Hochzeitstag ein Überraschungsabendessen ausgedacht. Ihr Mann erscheint in der Villa mit Freunden, zu denen ein Spiritist gehört. Aber die Ehe zerbricht. In der Villa, am Strand, in Garten und Pinienwäldchen geht Giulietta märchenhaften Visionen nach. Sie freundet sich mit ihrer lebenslustigen Nachbarin Susy an, die nebenan ein verrücktes Fest gibt. Giuliettas Mann zieht aus. Im leeren Haus treten die Geister hervor. Aber Giulietta hat keine Angst mehr.
Fellinis Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse führte zu seinem heitersten und verspieltesten Film, fotografiert in prachtvoll-leuchtenden Farben von Gianni Di Venanzo und unterlegt mit einer schönsten Filmmusiken von Nino Rota. Giulietta Masina, Fellinis langjährige Muse und Ehefrau, spielt wunderbar die anfangs vereinsamte Frau, die durch die Konfrontation mit den Kräften ihrer eigenen Imagination zu neuem Selbstbewusstsein gelangt.
Wir zeigen diesen Klassiker in einer neurestaurierten Version als Hommage zum 30. Todestag von Giulietta Masina.

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Mitte der 1960er Jahre, nach den triumphalen Erfolgen von La dolce vita und 8 ½ mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle, verspürte Fellini das Bedürfnis, einen neuen Film für seine Frau Giulietta Masina zu drehen, oder besser gesagt, über Giulietta Masina. Dabei folgt er ihrer Manie für Spiritismus und Zaubertricks, lässt sich aber vielleicht auch von familiären Situationen inspirieren, die nicht einfach gewesen sein müssen (ihre Eifersucht, seine Untreue).

Im Mittelpunkt des Films, inmitten der üblichen Fellini-Arabesken, der barocken Schnörkel und der prallen Bilderwelt, steht die Ehekrise der Protagonistin, ihr stilles Leiden, weil sie sich betrogen fühlt, ihre Unfähigkeit, einen Protest oder einen Versuch der Rückeroberung zu wagen, geschweige denn, sich den Versuchungen eines vage an D'Annunzio erinnernden Eros hinzugeben (die Frau hat eine streng katholische Erziehung genossen, die als Unterdrückung und Masochismus empfunden wird).

Von großer Kraft ist das Finale des Films, als Giulietta zum ersten Mal den Aufforderungen ihrer Mutter nicht gehorcht und jene Tür öffnet, hinter der sich das kleine Mädchen verbirgt, das sie immer war, gefesselt an das Gitter der Nonnen und erdrückt von den Obsessionen der Täuschungen des Matriarchats, der Ehe und des Sex.

Obwohl der Film zu Ehren Masinas konzipiert wurde, erzählte sie später selbst von einer gewissen Spannung am Set. Die Schauspielerin forderte für sich selbst eine eher clowneske Figur, die an die außergewöhnliche Gelsomina in La strada erinnert, während Fellini darauf bestand, sie als bürgerliche Dame zu charakterisieren, die von ihren Skrupeln unterdrückt wird und träumerisch verschlossen ist.

Was von dem Film bleibt, ist Masinas erstklassige schauspielerische Leistung, die sich in den Dienst der schwindelerregenden Regie Fellinis stellt und sich mit einer weiblichen Konkurrentin mit üppigen Formen wie Sandra Milo messen muss.

Trotz all seiner Grenzen und Schwierigkeiten bleibt Giulietta degli spiriti einer der wichtigsten und originellsten Filme Fellinis. Ein wichtiger Filmkritiker, Giovanni Grazzini, setzte ihn in seiner Rezension an die Spitze der Liste der fantastischen Filme. Er hatte recht. Piero Spila

Unsere Filme in Marburg:

Come pecore in mezzo ai lupi - Schaf unter Wölfen

Dieci minuti - Zehn Minuten

Giulietta degli spiriti - Julia und die Geister

Primadonna - Das Mädchen von morgen

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Volare - Fliegen