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Come pecore in mezzo ai lupiSchaf unter WölfenRegie: Lyda Patitucci Italien 2023 Untertitelung finanziert durch Ministero degli Affari Esteri e della Cooperazione Internationale (Rom) Stefania ist eine toughe Polizistin und Expertin für Spezialaufträge. Ihr harter, scheinbar undurchdringlicher Charakter wurde geprägt durch ihren Beruf und eine schmerzhafte Familiengeschichte. Als Undercover Agentin hat sie gerade das Vertrauen einer Bande serbischer Schwerkrimineller gewonnen, die mitten in Rom einen Überfall planen. Plötzlich bekommt der Fall für sie persönlich eine ganz neue Dimension, als sie ihren jüngeren Bruder Bruno, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, im Kreis der Gangster entdeckt. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Dieser packende, extrem spannende Thriller ist das Regiedebut der jungen Lydia Patucci und zugleich ein aufregend zeitgemäßer, feministischer Beitrag zum typisch italienischen Genre des poliziesco, des Polizeifilms.
Für mich ist Kino in erster Linie Emotion, und mit Come pecore in mezzo ai lupi wollte ich die übliche Männerdomäne des Polizeithrillers aus weiblicher Perspektive erobern. Das ist die Art von Filmen, die ich liebe und die ich machen will, durch sie versuche ich Gefühle zu erleben und auszudrücken. Das Wichtigste in diesem Film sind die Figuren. Ich habe versucht, die Protagonisten dieser Geschichte so zu erzählen, wie sie sind: mit einem trockenen, direkten, ehrlichen, rohen und sogar rücksichtslosen Ton, aber gleichzeitig mit Gefühl und ohne sie zu verurteilen. Stefania, die Polizistin, verkörpert eine zentrale innere Zerrissenheit. Während sie bei der Arbeit alles unter Kontrolle hat, selbst wenn sie in Lebensgefahr steht, scheint sie im Privat- und Gefühlsleben auf der Entwicklungsstufe eines Kindes oder Jugendlichen steckengeblieben zu sein. Und genau dieses Privatleben wird Stefania in ihrem Beruf auf die Probe stellen und in Gefahr bringen.
Der Titel stammt aus dem Matthäus-Evangelium, in dem Jesus die Apostel ermahnt: "Seht, ich sende euch aus wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid also vorsichtig wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben". Im Mittelpunkt der Geschichte steht Vera, die eigentlich Stefania heißt. Sie wird von Isabella Ragonese gespielt und ist eine verdeckte Ermittlerin. Stefania ist hart, rau, undurchdringlich. Sie verbirgt einen Schmerz und eine Geschichte, die wir nach und nach erfahren und die ans Licht kommt, als Stefania herausfindet, dass ihr Bruder ebenfalls zu der Bande gehört. Er wird von Andrea Arcangeli gespielt, der auf der Leinwand einen jungen Mann und Vater verkörpert, der scheinbar zerbrechlich aber gleichzeitig sehr lebenshungrig ist. Bruno wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen, hat eine Vergangenheit als Junkie und will sich an diesem neuen Raub beteiligen, um weit weg von Italien und seiner Ex-Partnerin einen Neuanfang zu wagen, weil er seiner kleinen Tochter ein normales und vor allem sicheres Leben bieten will. Come pecore in mezzo ai lupi ist ein starker Film, der zerrüttete Menschen zeigt, die so gut es geht versuchen, nicht unterzugehen und in einer Welt der Gewalt und des Todes zu überleben. Es ist ein Film, der im Gedächtnis bleibt. Die junge Regisseurin Lyda Patitucci sollten wir im Auge behalten. Unsere Filme in Nürnberg:Come pecore in mezzo ai lupi - Schaf unter Wölfen Giulietta degli spiriti - Julia und die Geister Primadonna - Das Mädchen von morgen |