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36 Städte, 40 Kinos
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Dieci minutiZehn MinutenRegie: Maria Sole Tognazzi Italien 2024 Als ihr Mann sie nach fast zwanzig Jahren Ehe plötzlich verlässt, fällt Bianca aus allen Wolken: Sie hatte nie etwas bemerkt, weder die Unzufriedenheit ihres Lebenspartners noch sein Verhältnis mit einer anderen Frau. Bianca stürzt in eine Depression, aus der sie eine unkonventionelle Psychologin herauszuholen versucht, die ihr eine Aufgabe vorschlägt: Jeden Tag zehn Minuten lang etwas Neues tun, etwas wagen, von dem sie nie gedacht hätte, dass sie dazu fähig ist. Nachdem Bianca auch noch ihren Arbeitsplatz verliert, beschließt sie, das Experiment zu wagen: auf der Beerdigung eines Fremden, per Anhalter oder mit Gelegenheitssex, sogar mit Ladendiebstahl. Damit setzt sie einiges in Bewegung…
Das Bedürfnis, von weiblichen Figuren zu erzählen und ihre Stärke und Zerbrechlichkeit zu erforschen, ist der Schlüssel, der alle meine Filme verbindet. Nachdem ich Chiara Gamberales Roman „Per dieci minuti (Für zehn Minuten)“ gelesen hatte, begann ich mit Francesca Archibugi darüber zu sprechen. Ich glaube, dass das Verlassenwerden die tiefste Krise ist, die ein Mensch erleben kann. Deshalb beschloss ich, diese Krise zu erzählen, wie sie sich im Inneren einer jungen Frau abspielt. Wir lernen Bianca in einem Moment tiefer Verwirrung kennen, am Boden zerstört durch das Ende ihrer Ehe, durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes, nach einem überstandenen Autounfall und einem anschließenden Selbstmordversuch. Der Weg mit ihrer Psychiaterin und Jasmine, einer Schwester, von deren Existenz sie nicht wusste, wird durch eine Reihe von Aufgaben, die alle ihre Ängste herausfordern, zur Chance einer Wiedergeburt.
Der Film ist zwar vom Buch inspiriert, hebt sich aber auch davon ab, mit neuen Details, neuen Figuren (vor allem Jasmine, die Schwester, von der Bianca nichts wusste) und neuen Orten (Palermo). Film und Roman haben jedoch gemeinsam, dass sie in die Intimität eindringen und dabei stets zwischen Leichtigkeit und Dramatik schwanken: Es handelt sich um eine introspektive Geschichte, die ein Weg der Wiedergeburt ist und umgekehrt, eine Wiederentdeckung verloren geglaubter Zuneigung zwischen Eltern und Kindern, ein Abenteuer des Lebens, das weiterläuft und nie aufhört, auch wenn wir denken, es stehe still und sei bedeutungslos. Zehn Minuten zeigt uns, dass wir alle zusammenbrechen und Momente des Schwindels erleben können, die einzigen, in denen wir Gefahr laufen, uns verändern zu können. Die Regisseurin definiert ihn als „Frauenfilm, den ich aber nicht nur für Frauen gemacht habe, deren Stärke, Zerbrechlichkeit und Komplizenschaft ich gerne erzähle“.
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