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SI PUÒ FAREWIR SCHAFFEN DAS SCHONMailand in den bewegten 1980er Jahren: Der aufmüpfige Gewerkschaftler Nello wird von der Leitung seiner Organisation zu einer Spezialaufgabe verdonnert: er soll sich um eine Gruppe von Ex-Psychiatrie-Patienten kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien (das berühmte „Gesetz 180“) eine Kooperative gegründet haben. Dennoch stehen sie unter der Fuchtel eines Arztes, der sie mit Medikamenten ruhigstellt und sie stumpfsinnig Briefe frankieren lässt. Nello ist überzeugt, dass eine richtige Arbeit ihnen eine neue Würde geben könnte. Es gelingt ihm, die Gruppe zu motivieren und sie zum professionellen Verlegen von Parkettböden auszubilden. Mit erstaunlichen Erfolgen. Die einstigen Patienten blühen regelrecht auf, doch es sind noch jede Menge Schwierigkeiten zu meistern… Regie: Giulio Manfredonia Italien 2008 „Es war sehr wichtig für mich diesen Film gerade heute zu machen, in einer Zeit, in der in unserem Land diejenigen, die „anders“ sind, eher mit Angst betrachtet werden. In Si può fare steckt hinter den Menschen, die eben „anders“ sind, keine Gefahr, sondern viel Potential…Das Glück eines Landes wie unseres ist im Guten wie im Bösen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen aufgebaut, wir Italiener glauben an die Kraft des Kollektiven. Die Protagonisten meines Films schaffen es nur, weil sie zu einer gut funktionierenden Gemeinschaft werden, darin liegt auch ihre Stärke. Neben den guten Leistungen aller anderen Beteiligten von Regie bis Kamera sind es vor allem die unbekannten Schauspieler, die den Film tragen. Und es ist keine erfundene Geschichte! Der Drehbuchautor Claudio Bonifacci hatte vor Jahren einen Bericht über die Erfahrungen gelesen, die ein Gewerkschaftler mit einer Sozialkooperative bei Pordenone gemacht hatte. So erzählt der Film kein Märchen und evoziert keine Utopie, sondern beweist, wenn man es will, „kann man es schaffen“. Dank seinem Ensemble außergewöhnlicher Darsteller, die dem großen Publikum eher unbekannt sind und es mühelos erobern, erzählt der Film eine faszinierende Geschichte, in deren Mittelpunkt der mühsame Weg zur Freiheit steht. Dabei appelliert er ganz offen an Gefühle und Emotionen und besitzt vielleicht eine gewisse Naivität. Aber gerade mit dieser „populären“ Sprache macht der Film ein Thema zugänglich, das viel zu lange in eine Nische verdrängt und vergessen wurde. Giulio Manfredonia ist 1967 in Rom geboren. Das Handwerk hat er bei seinem Onkel, dem Altmeister Luigi Comencini, gelernt. Später war er Regieassistent bei dessen Tochter, Cristina Comencini. 1998 debütierte Manfredonia als Regisseur mit dem Kurzfilm Tanti auguri. Filmographie: Se fossi in te (2001), È già ieri (2003), Si può fare (2008) |