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L’ORCHESTRA DI PIAZZA VITTORIO

DAS ORCHESTER VON PIAZZA VITTORIO

Der Film erzählt die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte des mittlerweile international berühmten „Orchester von Piazza Vittorio“. Im römischen Stadtteil Piazza Vittorio, dem größten multi-ethnischen Viertel der italienischen Hauptstadt, treffen Lebensgeschichten von Menschen aus aller Welt aufeinander. Aus einer Bürgerinitiative gegen die Schließung eines populären Kinos entstand der Gedanke, ein multikulturelles Orchester zu gründen. Jeder der 16 Musiker aus 11 Ländern, einige von Abschiebung bedroht, bringt hier neben seinem persönlichen Background auch Lieder und Instrumente aus seiner Heimat in das Orchester mit ein, so dass eine aufregende Fusion musikalischer Stile, Melodien und Stimmen aus aller Welt entstanden ist. In fünf Jahren hat das Orchester unter seinem rührigen Leiter Mario Tronco so Menschen zusammengebracht, die sich auf der Straße kennengelernt haben und gemeinsam den Traum realisieren, eine neue Art von Musik zu machen und solidarisch zu leben.

Regie: Agostino Ferrente
Drehbuch: Agostino Ferrente, Francesco Piccolo, Mariangela Barbanente, Massimo Gaudioso
Kamera: Greta De Lazzaris, Alberto Fasulo
Schnitt: Cecilia Zanuso
Produktion: Bianca Film, Lucky Red, Pirat M.C.

Italien 2006
93 Minuten, OmdtU

Die wahre Herausforderung für den Musiker Mario Tronco, ein echtes Musikgenie, war das Kombinieren von Musikinstrumenten, die normalerweise nie zusammen spielen. Das Repertoire dagegen ist bei der Suche nach traditioneller Musik aus verschiedenen Ländern entstanden, die dann „politisch unkorrekt“ rearrangiert wurde. Zum Beispiel, wurde ein klassisches indisches Lied  im kubanischen Stil arrangiert. Wir machen einen ungewöhnlichen Mix, eine Musik, die niemandem speziell gehört, sondern allen. Das Orchester ist entstanden, um zusammen zu sein und gemeinsam zu musizieren.
Agostino Ferrente

Der Film erzählt eine exemplarische Geschichte, die sich über fünf Jahre erstreckte. Sie begann mit einer Initiative, die gegen die Schließung des historischen Kinos Apollo gestartet wurde. Daraus ist der Verein „Apollo 11“ entstanden, der sich als Ziel die Gründung eines Orchesters setzte, zu dem Inder und Kubaner, Afrikaner und Südamerikaner, Araber, Sinti und Romas aber auch Italiener, Nordamerikaner und viele Europäer gehören sollten. Ohne Hindernisse und Widersprüche eines solchen Unternehmens zu verheimlichen, zeigt der Film, dass trotz der unsicheren Zukunft das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Nationalität durchaus möglich ist.
Paolo D’Agostini, la Repubblica

Hier kommt eine Antwort auf die Frage, die schon Federico Fellini 1979 mit seinem Film Prova d’orchestra stellte: wie entsteht aus dem Zusammenkommen vieler unterschiedlicher Menschen die Harmonie der Musik? Vielleicht aus der Disharmonie, die in diesem Fall eine soziale, politische, geografische und schließlich auch eine musikalische Disharmonie ist. Tatsächlich wird in dem schönen Dokumentarfilm von Agostino Ferrente die Entstehung eines Orchesters erzählt, das heute sehr populär ist und von dem Ex-Klavierspieler der Musikgruppe „Avion Travel“ Mario Tronco ins Leben gerufen wurde, um  Immigranten vor der Ausweisung zu schützen. Das Orchester ist ursprünglich entstanden, um ein Lokal vor der Schließung zu retten, aber stellt heute das Zeugnis eines Traums von Toleranz und Solidarität dar, egal, welche Partitur gerade gespielt wird.
Maurizio Porro, Corriere della Sera

Agostino Ferrente wurde 1971 in Cerignola geboren. 2001 gründete er mit Mario Tronco in Rom die Initiative Apollo 11. Er hat bislang einige Kurzfilme realisiert. L’orchestra di Piazza Vittorio ist sein erster Langfilm.

Filmographie: L’orchestra di Piazza Vittorio (2006).