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LA TERRA

Der Besitz

Luigi, Philosophieprofessor in Mailand, kehrt nach Apulien in sein Heimatdorf Mesagne zurück. Um den Verkauf eines Landgutes zu besiegeln, werden seine Unterschrift sowie die seiner Brüder Michele und Mario benötigt; außerdem muß auch ihr Stiefbruder Aldo unterschreiben, der auf dem Gut lebt und arbeitet. Luigi findet heraus, daß die Entscheidung über den Verkauf noch längst nicht gefallen ist. Er, der sich lange Zeit aus den Vorgängen in seiner Heimat herausgehalten hatte, wird nun konfrontiert mit schwelendem Groll und nie verheilten Wunden, während seine Brüder alle auf verschiedene Weise in ein Netz des Verbrechens verstrickt zu sein scheinen, mit dem Tonino, ein Wucherer und Unterweltboß, das Dorf überzieht.

Regie: Sergio Rubini
Drehbuch: Angelo Pasquini, Carla Cavalluzzi, Sergio Rubini
Kamera: Fabio Cianchetti
Schnitt: Giogiò Franchini
Ausstattung: Luca Gobbi
Musik: Pino Donaggio
Produktion: Domenico Procacci für Fandango
Darsteller: Fabrizio Bentivoglio (Luigi), Paolo Briguglia (Mario), Massimo Venturiello (Aldo), Emilio Solfrizzi (Michele), Giovanna Di Rauso, Claudia Gerini, Sergio Rubini, Marisa Eugeni

Italien 2006
112 Minuten, OmdtU

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Sicherlich ist LA TERRA die Geschichte einer Rückkehr zu den Wurzeln, aber ich erzähle in meinem Film auch noch etwas anderes. "La terra" meint den Familienbesitz, um den sich die Handlung dreht, es ist der Geburtsort, die Heimat, der Ort, an den man zurückkehrt, Ithaka, aber es ist gleichzeitig auch ein Boxring, in dem man kämpfen, seine Kräfte messen kann. Der Protagonist dieser Rückkehr, Fabrizio Bentivoglio, wird in der Begegnung mit seinen Brüdern bzw. in der Auseinandersetzung über das Schicksal des Familienbesitzes die nötige Stärke finden, um mit sich selbst und seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. LA TERRA ist ein Genrefilm, ein Krimi, der in Apulien spielt, aber gleichzeitig auch eine "Ermittlung", die sich mit Familienstrukturen befaßt und damit, wie schwer die eigene Identitätsfindung ist, wenn man sich nicht an seine Vergangenheit erinnert.
Sergio Rubini

Der aus Apulien stammende Sergio Rubini betrachtet in LA TERRA seine Heimat mit einer gewissen Distanz; der Blick, mit dem er durch seinen wunderbaren Film dorthin zurückkehrt, ist von der Erinnerung verschleiert, durch einen epischen und poetischen Traum erweitert. Er verwendet eine Krimistruktur, die sich vielleicht damit begründen läßt, daß er das Schicksal des Protagonisten Luigi entschlüsseln muß. Alle Eindrücke des Films − seien es Tränen, Träume, Gedanken, Alpträume, Geschichten oder aus Telefongesprächen "gesammelte" Worte − verweisen auf eine Vergangenheit; der Süden wird zur dramatischen Kulisse leidenschaftlicher Verstrickungen, zu einem finis terrae, einem fantastischen Ort jenseits aller Vorstellungskraft, an dem keine Gesetze mehr gelten und das Rationale nicht real ist.
Silvana Silvestri, Il Manifesto

Sergio Rubini wird 1959 in Grumo Appula (Bari) geboren.
Er besucht die Accademia d‘Arte Drammatica (Rom) und beginnt in den 80er Jahren als Theaterschauspieler und -regisseur zu arbeiten. Auf der Leinwand debütiert er 1987 in Federico Fellinis intervista. 1990 führt er das erste Mal Regie (la stazione).

Spielfilme la stazione (1990), la bionda (1992), prestazione straordinaria (1994), il viaggio della sposa (1999), tutto l‘amore che c‘è (2000), l‘anima gemella (2003), l‘amore ritorna (2004), la terra (2006)