Regie: Cosimo Calamini, Ciro D’Emilio
Drehbuch: Antonio Manetti, Marco Manetti, Michelangelo La Neve
Kamera: Salvatore Landi
Schnitt: Gianluca Scarpa
Ausstattung: Antonella Di Martino
Musik: Bruno Falanga
Produktion: Andrea Calbucci, Maurizio Piazza für Lungta Film
Darsteller: Anna Foglietta (Miriam), Giampiero De Concillo (Antonio), Massimo De Matteo (Talentscout), Lorenzo Sarcinelli (Stefano), Giuseppe Cirillo (Peppe Lambiase), Biagio Forestieri, Fabio De Caro, Franco Pinelli, Alessia Quaratino
Italien 2018
88 Minuten, OmU
Ich wollte eine kompromisslose und radikale Geschichte erzählen. Das Thema der Vernachlässigung der Jugend in einer Geschichte der Liebe eines Sohns zu seiner Mutter ermöglichte es mir, alles konkreter, sichtbarer und greifbarer zu machen. Das Schwierige dabei war, alle anderen Standpunkte, außer dem des Protagonisten Antonio wegzulassen. Über die Inszenierung und die Fotografie wollte ich diese Idee auf die Spitze treiben, indem die Figuren gegenüber der Umwelt immer im Vordergrund stehen. Zusammen mit Antonio erleben und glauben wir alles, was passiert, und akzeptieren alles was ihm (uns) geschieht, wobei man vergisst, dass keiner alles alleine schaffen kann, ohne dabei schwere Niederlagen zu erleiden. Denn eines Tages kann das Leben plötzlich einfach zurückschlagen.
CIRO D’EMILIO
Frischer Wind für den italienischen Film. Das ist das Verdienst von Ciro D’Emilio, der bei seinem Debütfilm die wunderbare Anna Foglietta einsetzt, die mit großer Intensität eine psychisch labile Mutter spielt, und von ihrem siebzehnjährigen Sohn Antonio rührend umsorgt wird (ein überzeugender Giampiero De Concilio). Vor der Kulisse des neapolitanischen Hinterlands spielt sich ein realistisches, mitreißendes, sehr gut geschriebenes Drama ab.
MAURIZIO ACERBI, IL GIORNALE
D’Emilio hält sich fern von üblichen soziologischen Vereinfachungen und hochtrabender Symbolik, sondern vertraut einem klaren und linearen Stil und dreht so einen Film, der den Realismus à la Ken Loach mit sinnlichen und introvertierten Akzenten verbinden, die an die Literatur von Moravia und Elsa Morante erinnern.
VALERIO CAPRARA, IL MATTINO
Ciro D’Emilio (*Pompei bei Neapel, 1986). Er studiert Film an der Università di Roma Tre. 2011 gründet er zusammen mit Manuela Ianniello die Produktionsfirma Road to Pictures Film und arbeitet als Regieassistent für die Regisseure Stefano Sollima, Claudio Cupellini e Francesca Comencini. Zudem realisiert er mehrere Kurzfilme in eigener Regie. 2018 dreht er mit Un giorno all’improvviso seinen ersten Spielfilm, der beim Festival von Venedig uraufgeführt wird.