L’ora legale

Ab heute sind wir ehrlich

Regie: Salvo Ficarra, Valentino Picone
Drehbuch: Salvo Ficarra, Valentino Picone, Edoardo De Angelis, Nicola Guaglianone, Fabrizio Testini
Kamera: Ferran Paredes Rubio
Schnitt: Claudio Di Mauro
Ausstattung: Sabrina Balestra
Musik: Carlo Crivelli
Produktion: Attilio De Razza für Tramp Limited
Darsteller: Salvo Ficarra (Salvo), Valentino Picone (Valentino), Leo Gullotta (Pater Raffaele), Vincenzo Amato (Pierpaolo Natoli), Tony Sperandeo (Gaetano Patanè), Sergio Friscia, Antonio Catania, Eleonora De Luca, Ersilia Lombardo

Italien 2017
92 Minuten, OmU

Cinema!Italia! Cinema!Italia!

Die Kleinstadt Pietrammare in Sizilien leidet unter der Misswirtschaft des langjährigen korrupten Bürgermeisters Gaetano Patanè, der alle Tricks kennt und politische Gegner rechtzeitig auszuschalten versteht. Bei den anstehenden Wahlen traut sich einzig der integre, aber unerfahrene Lehrer Pierpaolo Natoli als Außenseiter gegen ihn anzutreten. Patanè ist siegessicher, doch das Wunder geschieht: Die Einwohner haben die Nase voll vom Sumpf der Korruption und wählen Natoli zum neuen Bürgermeister. Der hält sein Wahlversprechen und regiert die Stadt ab sofort kompromisslos nach den Prinzipien von Ordnung, Ehrlichkeit und Gesetzestreue. Das hatte natürlich niemand erwartet. Schon bald ebbt die Begeisterung der Wähler ab und die ersten Bürger fordern die Rückkehr zum alten, bequemeren System…

Das sizilianische Komikerduo (Salvo) Ficarra und (Valentino) Picone, stets gemeinsam als Autoren, Regisseure und Hauptdarsteller ihrer Filme tätig, ist in Italien ungemein populär. Mit der frechen politischen Satire L’ora legale haben die beiden wieder einmal voll ins Schwarze getroffen: der Film verzeichnete schon am Startwochenende über 500.000 Besucher und wurde zum größten Komödienerfolg dieses Jahres.

Cinema!Italia! Cinema!Italia!

Wir wollten das heutige Italien porträtieren und unsere Figuren mit ihrer Sehnsucht nach Einhaltung der Gesetze und Regeln auf die Probe stellen. Denn wie sich zeigt, ist der Weg zu Recht und Ordnung ein Weg voller Hindernisse. Der siegreiche Kandidat und neue Bürgermeister hat seinen Wählern die Einhaltung der Gesetze versprochen und setzt dies tatsächlich um. Die Bürger können es kaum glauben, denn wann hat schon einmal jemand seine Versprechen aus der Wahlkampagne gehalten?! Jeder von ihnen reagiert anders auf diesen neuen Wind der Gesetzlichkeit, der nun auf einmal weht. Sie alle haben diesen Zustand inständig herbeigesehnt, aber als er dann kommt, fühlen sie sich eingeengt. Denn in jedem von uns steckt ein Stückchen Rechtswidrigkeit, an die wir gewöhnt sind und von der wir vielleicht sogar ganz vergessen haben, dass sie da ist.
Ficarra & Picone

Welch einen Mut stellen die beiden sizilianischen Komiker Salvo Ficarra und Valentino Picone mit ihrem fünften Film L’ora legale unter Beweis! Er beginnt als Komödie und endet als politischer Film. Satire, Zitate (ein Schwertfischkopf im Bette des Paten) und Teamwork (das Duo drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern lässt dem restlichen Cast viel Spielraum) ergeben ein schonungsloses Bild davon, wie wir Italiener nach der Politik der letzten zwanzig Jahre geworden sind: jammernd, feige und ohne Ideale. Ficarra und Picone bringen uns zum Lachen, sind aber auch auf eine dramatische Weise ernst, die nur den wahrhaft großen Komikern gegeben ist.
Francesco Alò, Il Messaggero

L’ora legale spielt mit einem Paradox: wir alle betonen stets, dass sich die Regeln des Zivillebens ändern müssen. In der Praxis akzeptieren wir dies jedoch nur dann, wenn es nicht unsere eigenen Interessen behindert. Diese Komödie ist gleichzeitig eine Provokation, die uns auf komische Weise die Frage stellt, ob wir selbst uns wohl den Bürgern des sizilianischen Dorfs Pietrammare angeschlossen hätten. Eine der besten italienischen Komödien der Saison.
Maurizio Acerbi, Il Giornale

Cinema!Italia!

Salvo (Salvatore) Ficarra und Valentino Picone (1971, Palermo) geben ihr Debüt als Komiker Anfang der 90er-Jahre im Theater. Mit TV-Sendungen wie Gnu, Zero a zero und L’ottavo nano werden sie einem breiten Publikum bekannt. Zwischen 1999 und 2002 touren sie mit diversen Shows durch Italien. Ab 2005 sind sie wiederholt in den populären TV-Sendungen Zelig und Striscia la notizia zu sehen. Ihr Kinodebüt als Regisseure, Autoren und Darsteller erfolgt 2007 mit dem Film 7 e l’8. Ihre darauffolgenden Spielfilme sind La matassa (2009), Anche se è amore non si vede (2011), Andiamo a quel paese (2014) und L’ora legale (2017)