TUTTI CONTRO TUTTI

JEDER GEGEN JEDEN

Der Arbeiter Agostino lebt mit seiner Frau Anna, seinen Kindern Erica und Lorenzo, seinem Schwager Sergio, dessen Frau Romana, deren Kindern und dem griesgrämigen Großvater Rocco in einem kleinen Haus am Stadtrand Roms. Als die ganze Familie eines Tages von der Erstkommunionsfeier Lorenzos nach Hause zurückkommt, muss sie feststellen, dass ihr Haus besetzt ist. Kurzentschlossen zieht die Familie auf den Treppenabsatz vor der Wohnung – ein erbitterter Kampf um das Recht auf ein Dach über dem Kopf beginnt.

Regie: Rolando Ravello
Drehbuch: Massimiliano Bruno, Rolando Ravello, nach einem Theaterstück von Massimiliano Bruno
Kamera: Paolo Carnera
Schnitt: Clelio Benevento
Ausstattung: Alessandro Vannucci
Musik: Alessandro Mannarino, Tony Brundo
Produktion: Domenico Procacci für Fandango
Darsteller: Rolando Ravello (Agostino), Kasia Smutniak (Anna), Marco Giallini (Sergio), Stefano Altieri (Opa Rocco), Raffaele Iorio (Lorenzo), Agnese Chinassi (Erica), Lidia Vitale (Romana)

Italien 2013
90 Minuten, OmU

Cinema!Italia! Cinema!Italia!

Das Projekt entstand vor sieben Jahren, als der echte Agostino mich anrief und berichtete, dass man ihm sein Zuhause gestohlen hatte. Gemeinsam mit Massimiliano Bruno dachte ich sofort an eine Komödie über die Schlachten, die man in der heutigen Zeit auszutragen hat. Unser Ziel war, die Realität so darzustellen, dass man über sie lachen kann, mit Ironie, wie wir Italiener es am besten können. Tutti contro tutti erzählt von Dingen, die mir wirklich am Herzen liegen. Ich mag Leute, die vom Pech verfolgt sind. Irgendwie kann ich mich in sie hinein fühlen. Es hat sechs Jahre gedauert, diesen Film zu drehen, aber ich glaube, es war die Mühe wert.
Rolando Ravello

Cinema!Italia! Cinema!Italia!

Tutti contro tutti behandelt ein dramatisches Problem: das Recht auf ein Dach über dem Kopf. In einem Land, in dem die Wohnungsmieten für viele unerschwinglich sind, gibt es darauf bei weitem keine Garantie. Diese Komödie, berührt den Kern dieses Missstandes mit zurückhaltendem Humor und einem liebevollem Blick auf die kleine Welt ihrer gutherzigen Protagonisten, die durch den zunehmenden sozialen Verfall ihrer Umgebung in Schwierigkeiten kommen.
Alessandra Levantesi, La Stampa

Cinema!Italia!

In Tutti contro tutti steckt etwas Authentisches, das einem zu Herzen geht. Es handelt sich um das Regiedebüt des Schauspielers Rolando Ravello, den wir aus Ettore Scolas Filmen kennen. Dieses Debüt hat eine Geschichte. Anfangs handelte es sich um ein am Tagesgeschehen inspiriertes Theaterstück von Massimiliano Bruno. Es trug den Titel Agostino, den Namen des Protagonisten, der von Ravello selbst gespielt wurde. So auch im Film Tutti contro tutti , der die Mittel der Komödie und des Komischen nur sparsam einsetzt. Kurz und gut, die Situation ist ernst, und es scheint, als wollte der Film uns sagen: ich will euch unterhalten und zum Lachen bringen und gebe mir auch wirklich alle Mühe, aber leider gibt es wenig zu lachen. Vor allem diejenigen, die direkt von sozialen Problemen betroffen sind, erleben eine Situation wie in einem Schützengraben, in dem die gegenseitige Hilfe und der Zusammenhalt verloren gegangen sind. Hier heißt es wirklich: jeder gegen jeden.
Paolo D'Agostini, la Repubblica

Rolando Ravello (1969, Rom) beginnt seine Karriere als Moderator von Kindersendungen, bevor er mit Ettore Scolas Filmen Romanzo di un giovane povero (1995) und La cena (1998) seine Filmkarriere beginnt. 2006 spielt er die Hauptrolle in dem populären TV-FilmIl pirata: Marco Pantani. Zwischen 2008 und 2011 ist er einer der Protagonisten der Serie La squadra. Er arbeitet auch am Theater. Tutti contro tutti (2013) ist sein Regiedebüt.