TUTTI I SANTI GIORNI

TAGEIN TAGAUS

Guido liebt antike Sprachen, frühchristliche Heilige und arbeitet als Nachtportier in einem Hotel. Antonia ist Angestellte in einem Autoverleih, sieht sich aber als Musikerin und singt abends in Bars. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere, die sich lieben. Nur ein kleines Problem gibt es: die beiden wünschen sich ein Kind. Doch die Zeit vergeht und das ersehnte Baby kommt einfach nicht. Die Nachfragen von Eltern und Freunden werden drängender, Fruchtbarkeitstests, modernste Reproduktionstechniken und berühmte Ärzte kommen zum Einsatz.
Wird Guidos und Antonias Beziehung diesem Druck standhalten?

Paolo Virzìs neuer Film erzählt mit leichter Hand nicht nur vom Kinderwunsch, sondern auch von den ganz normalen Problemen des Alltags und einer großen Liebe. Und er hat zwei sympathische junge Hauptdarsteller, die mühelos die Herzen der Zuschauer gewinnen.

Regie: Paolo Virzì
Drehbuch: Francesco Bruni, Simone Lenzi, Paolo Virzì, nach einem Roman von Simone Lenzi
Kamera: Vladan Radovic
Schnitt: Cecilia Zanuso
Ausstattung: Alessandra Mura
Musik: Thony
Produktion: Elisabetta Olmi für Motorino Amaranto, RAI Cinema
Darsteller: Luca Marinelli (Guido), Thony (Antonia), Micol Azzurro (Patrizia), Claudio Palitto (Marcello), Stefania Felicioli (Gynäkologin), Franco Gargia (Professor), Giovanni Laparola, Mimma Pirrè, Benedetta Barzini, Fabio Gismondi

Italien 2012
102 Minuten, OmU

Cinema!Italia! Cinema!Italia!

Guido und Antonia könnten, jeder für sich genommen, zerbrechlich und nicht besonders anpassungsfähig erscheinen. Aber zusammen sind sie ein ebenso starkes wie ungewöhnliches Gespann, das der eisigen Härte der Welt trotzt. Nur der Nachwuchs, den beide sich wünschen, bleibt aus unerfindlichen Gründen aus. Der Film erzählt von der Hoffnung des jungen Paars, endlich Eltern zu werden, und davon, wie ihre Liebe von den dabei auftauchenden Schwierigkeiten auf eine harte Probe gestellt wird. Die Handlung beruht auf realistischen Fakten, aber unser Anliegen war vor allem eine sympathische und simple Art der Darstellung. Ein modernes Märchen, das mitten zwischen den Ängsten und Unsicherheiten unseres modernen Alltags spielt und sein Gleichgewicht zwischen Liebenswürdigkeit und Humor findet. Eine romantische Komödie. Und eine authentische und berührende Liebesgeschichte.
Paolo Virzì

Cinema!Italia! Cinema!Italia!

Eine großartige kleine Komödie, die den Zuschauer in die Vororte von Rom entführt. Geschrieben wurde sie von Paolo Virzì und Simone Lenzi, dem Autor des Romans La generazione auf welchem der Film basiert. Ebenfalls beteiligt am Drehbuch ist Francesco Bruni, der mit dem äußerst gelungenen Scialla kürzlich sein Regiedebüt gab. In einem frischen Stil und mit zwei talentierten Protagonisten gewinnt der Film dabei sofort alle Sympathien. Durch das Zusammenspiel zweier völlig unterschiedlicher Menschen wird die Beziehung der beiden, mehr noch als die Geschichte über den Kinderwunsch eines jungen Paars, zum wahren Motor des Films.
Marco Giusti, Il Manifesto

Und wenn das wahre Geheimnis zur Überwindung aller Schwierigkeiten des Lebens in der antiken Kultur liegt? Wenn nun die Bücher, die wirklich guten Bücher, einem im Alltag am meisten helfen würden? Es mag ein Zufall sein, aber die gelungensten Figuren von Paolo Virzì haben alle einen Literatur-Tick: so wie Guido aus Tutti i santi giorni, der immer und überall ein Buch in der Hand hat und seine Antonia mit klassischer Kultur weckt. Die beiden haben gerade genug Zeit, morgens zusammen Kaffee zu trinken, wenn er nämlich nach Hause kommt und sie aufsteht. Zeit für ein bisschen Zärtlichkeit bleibt dabei kaum, denn dann würde sie ja zu spät zur Arbeit kommen. Paolo Virzì versteht es, mit erstaunlicher Leichtigkeit von tiefem Ernst zu humorvollem Witz, von soziologischer Analyse zu poetischen Einblicken zu wechseln.
Paolo Mereghetti, Corriere della Sera

Paolo Virzì (1964, Livorno) studierte Film am „Centro Sperimentale di Cinematografia” in Rom. Als Drehbuchautor arbeitete Paolo Virzì u.a. bei Tempo di uccidere (1989) mit Giuliano Montaldo und bei Turné (1990) mit Gabriele Salvatores zusammen, bevor er 1994 mit La bella vita sein Regiedebüt feierte. Es folgten Ferie d’agosto (1996), Ovosodo (1997), Baci e abbracci (1998), My name is Tanino (2001), Caterina va in città (2003), N - Io e Napoleone (2006), Tutta la vita davanti (2008) und La prima cosa bella (2010).